Über 150 Gäste haben am 31. August das 10-jährige Jubiläum des Interkulturellen Herbstes im Marstall gefeiert.
Der Schirmherr Bürgermeister Sarach und die Sprecherin des NetzWERKs Migration & Integration Ahrensburg, Dorothea Schmidt, würdigten die Entwicklung dieser Veranstaltungsreihe, die viel zum guten Zusammenleben in der Stadt beigetragen hat. Dem Initiator des Interkulturellen Herbstes in Ahrensburg, Hans-Peter Weiß, wurde als Dank für sein Engagement und die ansteckende Begeisterung, mit der er in den ersten Jahren den Grundstein für den Erfolg legte, eine Holzintarsie mit dem Logo des Interkulturellen Herbstes überreicht.
Gastrednerin Aydan Özoğuz, MdB und bis 2018 Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, hielt die Festrede. Sie hob hervor, wie wichtig das Ehrenamt ist, das aber auch auf die gute Kooperation mit dem Hauptamt angewiesen sei. Sie betonte die Bedeutung des Austauschs zwischen den Angekommenen, die sich vielleicht noch nicht zuhause fühlen und den Eingesessenen, auf die Fremdes zukommt. Migration sei nichts Neues. In den letzten Jahrhunderten habe es viele Neuankömmlinge gegeben: Die Hugenotten, die im 17. Jahrhundert zu uns kamen; die polnischen Bergarbeiter, die den Aufschwung der Industrialisierung im Ruhrgebiet erst ermöglichten; die Vertriebenen der Weltkriege; die Gastarbeiter der 50er und 60er Jahre; die Spätaussiedler und die EU-Migranten, die uns dringend benötigte Arbeitskräfte bescherten und zuletzt die Flüchtlinge, die meist aus dem Nahen Osten und Afrika kamen.
(Bilder von B.Wissmann und J.Lehnert)
Im Foyer wurden leckere internationale Speisen angeboten. JiM‘s Bar vom Stadtjugendring Ahrensburg mixte den Gästen coole alkoholfreie Drinks. Viele Gruppen aus dem NetzWERK hatten Stände aufgebaut und informierten über ihre Aufgaben und Aktivitäten.
Sadik & Ahmet, ein Trommler und ein Klarinettenspieler der Band Bayram Kardeşler, brachten die Gäste nach der Pause wieder in der Reithalle zusammen.
Danach stimmte Aylin Lehnert die Zuschauer mit ihrem Gedicht „Zwischen Orient und Okzident“ nachdenklich. Sie trug das sehr bewegende Gedicht vor, in dem sie bedauert, dass die Verwurzelung in zwei Kulturkreisen von vielen nicht als Bereicherung, sondern als Makel dargestellt wird.
Draußen sangen die gelben Partisanen bei strahlendem Sonnenschein zur Gitarre revolutionäre Lieder.
Die mexikanische Tanzgruppe Sol Mexicano aus Hamburg sehen wir immer wieder gerne bei unseren Festen im Marstall. Sie bezauberten wieder mit ihren farbenfrohen Kleidern und ihren mitreißenden Tänzen.
Schließlich trat noch die Gruppe Soul Bridges auf, die mit ihren starken Stimmen einen sehr schönen Abschluss für unsere Jubiläumsfeier bildete.